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Mal über die Hürde springen

Das Bisherige hat eine starke Anziehungskraft. Es kommt einem so vertraut, so warm und angenehm vor. Natürlich schwingt sich der Geist immer mal wieder auf darüber hinaus zu gehen, neue Sphären zu "betreten". Meist bleibt es aber bei dem geistigen Abenteuer. Bis sich in der Realität mal was ändert...

Wie lange ist es her, dass Dassault Systemes die Catia V6 angekündigt hat? In der Praxis des Automobilbaus z. B. wird noch immer mit der V5 gearbeitet. Das sagt schon viel.

Wann kamen die ersten Konfiguratoren auf den Markt, um die Variantenkonstruktion auf eine ganz neue Basis zu stellen? Das ist auch schon über 10 Jahre her. Trotz gewisser Erfolge, auf einen Marktdurchbruch wartet man immer noch. Warum ist nicht zu erklären - sind die Konfiguratoren doch echte "Geldausspuckmaschinen".

Nun gibt es wieder etwas Neues.

Die Berechnung komplexer Teile und auch Baugruppen ohne FEM-Netz. Gerade hat man sich so schön, seit einem halben Jahrhundert, an die FEM-Netze gewöhnt und nun das.

Im Wesentlichen geht die Sache auf Arbeiten eines Professors, Victor Apanovitch, aus Weißrussland zurück. Er hat die so genannten externen Approximationen erweitert und somit das Netz überflüssig gemacht (hier etwas vereinfacht dargestellt). Überflüssig wird auch die Vereinfachung und Bereinigung von CAD-Modellen: Ist nicht mehr nötig. Ausgangspunkt für die Berechnung ist einfach ein CAD-Modell, so wie es eben ist.

Es wird nach "Simsolid", so der Name der neuen Software, importiert. Erhält dann seine Lagerungen, bekommt die Lasten und los geht’s. Lineare und nichtlineare Berechnungen sind möglich.

Die Ergebnisse sind in kürzester Zeit verfügbar. Manchmal in Sekunden ober Minuten, manchmal in einer Stunde, aber niemals in Tagen oder Wochen. Funktioniert es in der Praxis?

Ja, das tut's.

Das Programm heute in der Hand von Altair, wird in Deutschland u. a. von Inneo, Ellwangen, vertrieben und betreut. Einer deren Kunden, die Zehnder GmbH in Lahr, hat Simsolid im Frühjahr 2018 eingeführt. Zuvor war man an bestimmten Teilen, aus dünnem Blech und mehrere Meter lang, mit dem Berechnungsmodul (FEM) des eigenen CAD-Systems gescheitert!

Nach einer gewissen Vorbereitungszeit ließen sich die Deckenplatten von Klimatisierungssystemen mit Simsolid in den Griff bekommen. Die Ergebnisse weichen nicht allzu sehr von experimentell ermittelten Resultaten ab. Die Rechenzeiten zwischen ca. 20 Minuten und einer Stunde - je nach Fall - sind so kurz, dass eine Mehrfachberechnung mit unterschiedlichen Parametern möglich ist. Man kommt ins "experimentieren" - die Entwürfe werden besser.

Hier hat sich also der Sprung über die Hürde gelohnt.

Gibt es Grenzen?

Ja, die gibt es. Simsolid funktioniert nicht (noch nicht) für CFD oder Elektrik/Magnetik, ansonsten aber ist die Bahn frei für neue "Abenteuer" auch in der realen Welt.

Herzlichst Ihr
Karl Obermann
eMail: karlo@cad.de

In SOLIDWORKS® 2020 wurden die Workflows erheblich optimiert, sodass Sie noch effizienter arbeiten können. Zu den Workflow-spezifischen Verbesserungen gehören:

• Die neue Funktion Teil flexibel machen, mit der Sie das gleiche Teil unter verschiedenen Bedingungen in derselben Baugruppe anzeigen können. Beispielsweise kann dieselbe Feder zweimal in derselben Baugruppe vorhanden sein, aber in zwei unterschiedlichen Zuständen vorliegen: komprimiert und nicht komprimiert. Dadurch wird sichergestellt, dass die Stückliste korrekt ist, was dem Einkauf die Bestellung der richtigen Bauteile erleichtert und die Konstruktionszeit verkürzt, da nicht mehr mehrere Versionen desselben Teils benötigt werden.
• Silhouettenelemente: Bei Skizzen macht das neue Werkzeug Silhouettenelemente die Auswahl von Kanten robuster und schneller. Und mit dem neuen Torsionsstetigkeits-Verhältnis in der Skizzierfunktion können Sie eine G3-Krümmung zwischen Kurven und damit einen nahtlosen Übergang erzielen. Sie können nun die Krümmungsrate entlang der Kurve steuern, wenn sie von einer Kurve oder Fläche zu einer anderen übergeht.
• Die neue Funktion Simulationsauswerter überprüft Ihr Simulationsmodell auf häufige Fehler in Bezug auf die Ergebnisposition, das Material und das Netzvolumen. Sie gibt Simulationsanwendern die Gewissheit, dass sie die richtigen Simulationseinstellungen und -ergebnisse erhalten.

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